Was bedeutet überhaupt „Druck“? Welche Arten von Druckverfahren gibt es? Und welche Technik ist für welche Zwecke die richtige? Wer sich mit der Materie des Druckens nur laienhaft auskennt, ist zu Beginn mit Fragen konfrontiert, die in den folgenden Zeilen beantwortet werden.
Druck bedeutet im eigentlichen Sinn ein Reproduktionsverfahren zur Vervielfältigung von Druckvorlagen. Mithilfe verschiedener Verfahren werden Druckfarben auf einen Bedruckstoff übertragen. Die Druckvorlage samt Format und den genormten Druckfarben Cyan (Blaugrün), Magenta (Rot), Gelb und Schwarz wird bei der Reproduktion möglichst detailgetreu nachgebildet. Für das Druckverfahren sind eine Druckmaschine, eine Druckform, die Druck-Farbe und ein Bedruckstoff notwendig.
Geschichte der Druckverfahren
Erste solche Reproduktionsverfahren gab es schon im Jahre 770, als der Holztafeldruck zum Druck von Blockbüchern erfunden wurde. Im Jahr 1440 wurde von Johannes Gutenberg der Druck mit beweglichen Lettern erfunden. Diese Technik war der Vorläufer des modernen Buchdrucks. In den nächsten Jahrhunderten wurden die Druckverfahren immer simpler und schneller. Durch die Papierherstellung, die Erfindung der Schreibmaschine und der Rotationspresse im 19. Jahrhundert war auch die Herstellung von Druckerzeugnissen in Großauflagen möglich. Zum Ende des 20. Jahrhunderts werden die Druckverfahren immer mehr digitalisiert. Das amerikanische Software-Unternehmen Adobe führt mit dem PDF-Format ein digitales Standard-Format für den Digitaldruck ein. Der Digitaldruck und damit auch das Book-on-Demand-Verfahren wurde 1993 erfunden.
Druckprinzipien
Über die Zeit haben sich je nach Stand der Technik verschiedene Druckprinzipien durchgesetzt. Das Prinzip flach gegen flach ist das älteste aller Verfahren. Dabei wird der Druckkörper flach auf den Bedruckstoff gepresst, sodass die Farbe auf den Stoff aufgebracht wird.
Bei dem Verfahren rund gegen flach erfolgt der Druck hingegen durch die Drehbewegung eines Druckzylinders auf der flachen Druckform. Im 19. Jahrhundert war dieses Verfahren durch die Erfindung der Stoppzylinderpresse möglich. Die erhöhte Geschwindigkeit der Drucktechnik und die Möglichkeit zum Druck größerer Formate waren essenziell für die Vervielfältigung von Zeitungen.
Das Verfahren rund gegen rund basiert auf zwei Zylindern. Ein Zylinder ist dabei die Druckform, der andere der Gegendruckzylinder. Dazwischen befindet sich der Bedruckstoff, der entweder als Rolle oder als Bogen an den Formzylinder gepresst wird. Noch heute verwenden viele Druckmaschinen das Bogen- oder Rollenverfahren. Dabei erfolgt die Bedruckung entweder direkt (Buchdruck, Flexodruck) oder indirekt (Offsetdruck) über einen Zwischenkörper.
Drucktechniken – von Tiefdruck über Hochdruck zu Flachdruck
Wie genau Farbe auf Papier oder andere Materialien übertragen wird, hängt vom gewählten Druckverfahren ab. Hier ein Überblick über die wichtigsten Techniken:
- Hochdruck: Erhabene Teile der Druckform nehmen Farbe auf und übertragen sie direkt auf den Bedruckstoff – klassisch z. B. beim Buchdruck auf Papier.
- Tiefdruck: Die Farbe befindet sich in vertieften Bereichen der Druckplatte und ermöglicht besonders detailreiche Bilder bei großen Auflagen wie Zeitungen.
- Flachdruck: Ein Druckverfahren, bei dem druckende und nichtdruckende Bereiche auf einer Ebene liegen – der Offsetdruck ist die bekannteste Drucktechnik dieser Art.
- Siebdruck: Hier wird die Farbe durch ein feinmaschiges Sieb gedrückt – ideal für Etiketten, Textilien und andere strukturierte Oberflächen.
- Digitaldruck: Ein digital gesteuertes Verfahren, bei dem das Druckbild direkt vom Rechner auf das Material gelangt – flexibel und wirtschaftlich auch bei kleinen Auflagen, aber auch für Bücher on demand.
- Flexodruck: Eine Technik des Hochdrucks mit flexibler Platte – häufig wird dieser Druck in der Verpackungsindustrie eingesetzt.
- Direktdruckverfahren: Farbe wird ohne Zwischenträger direkt auf das Material gebracht – dieses Verfahren eignet sich besonders für individuelle Produktionen.
Jedes Verfahren hat seine eigene Technik und Einsatzbereiche – von Massenproduktion bis zu personalisierten Einzelstücken.
Vorteile und Nachteile beim Offset- und Digitaldruck
Obwohl der Digitaldruck immer mehr an Bedeutung gewinnt, entfällt noch immer der größte Marktanteil auf das Flachdruckverfahren, zu dem auch der Offsetdruck zählt. Wie bereits erwähnt, liegt der größte Unterschied im eigentlichen Druckverfahren.
Der Offsetdruck basiert auf dem unterschiedlichen Benetzungsverhalten der Bedruckstoffe. Durch den Gegensatz von lipophilen und lipophoben Stellen kann die Druckfarbe exakt auf die zu bedruckenden Stellen übertragen werden.
Der Vorteil dabei ist ein sehr gutes Druckergebnis. Offseterzeugnisse zeichnen sich durch eine hohe Randschärfe ohne zackige oder Quetschränder und glatte Rückseiten aus. Besonders im Kunstbuchdruck spielt der Offsetdruck daher eine entscheidende Rolle.
Nachdem Sie nun die Druckverfahren kennengelernt haben, interessieren Sie vielleicht auch „Johannes Gutenberg – der Vorreiter der modernen Drucktechnik“ oder „Ein Abstecher in den Kunstdruck: Die Radierung„. Sie finden diese Artikel in unserem Pixopolis-Magazin.
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Weitere Besonderheiten und Begriffe rund um das Drucken
Neben den klassischen Druckverfahren spielen auch spezielle Methoden und Begriffe eine Rolle. Beim Tampondruck wird eine elastische Form genutzt. Dadurch können selbst gewölbte Oberflächen bedruckt werden – ideal für feine Buchstaben oder metallische Elemente.
Im analogen Tiefdruckverfahren erfolgt der Farbauftrag durch das Einfüllen in Vertiefungen der Druckform. So lassen sich selbst komplexe Motive durch diesen Druckvorgang mit hoher Präzision darstellen.
Für hochwertige Druckerzeugnisse wie Zeitschriften sind neben Papierqualität auch die Technik und der Einsatz von rotierenden Zylindern in der Druckmaschine entscheidend. Besonders in der Herstellung großflächiger Produkte profitieren auch künstlerische Anwendungen von exakter Flächenabdeckung.
Nicht zuletzt steht der Name Gutenberg bis heute für den Beginn moderner Drucktechnik – sein Erbe lebt in jeder Form des Drucks weiter.
FAQ: Druckverfahren
Was sind die grundlegenden Unterschiede zwischen den verschiedenen Tiefdruck, Hochdruck und Flachdruck?
Die grundlegenden Unterschiede zwischen den Druckverfahren liegen in der Anordnung der druckenden und nichtdruckenden Stellen: Beim Hochdruck sind die druckenden Stellen erhaben, während sie beim Flachdruck auf gleicher Ebene liegen. Im Tiefdruck hingegen sind die druckenden Bereiche vertieft. Diese Anordnungen beeinflussen, wie die Farbe auf das Material übertragen wird.
Wie funktioniert das Hochdruckverfahren und wo wird es eingesetzt?
Das Hochdruckverfahren funktioniert, indem eine erhabene Druckplatte mit Farbe eingefärbt wird, die dann auf das zu bedruckende Material gepresst wird. Es wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter die Herstellung von Verpackungen, Etiketten und Kunstwerken, da es klare und detailreiche Abdrücke ermöglicht.
Was sind die Vorteile des Digital Drucks im Vergleich zu traditionellen Druckverfahren?
Der Digitaldruck bietet im Vergleich zur traditionellen Drucktechnik mehrere Vorteile: Er ist schneller und kosteneffizienter bei kleinen Auflagen, da keine festen Druckplatten benötigt werden. Zudem ermöglicht er personalisierte Drucke und bietet Flexibilität bei Änderungen. Diese Eigenschaften machen ihn ideal für individuelle und kurzfristige Druckprojekte.