Mann und Frau an einem Bildschirm

PDF für den Druck richtig erstellen

Ob Fotokalender, Flyer, Visitenkarten oder Broschüre – Sie haben eine Druckvorlage designt und erstellt und diese soll jetzt an die Druckerei übermittelt werden, um diese zu vervielfältigen. Immerhin sollen die Farben identisch wiedergegeben werden, die Qualität möglichst verlustfrei gehalten werden und das Format des Entwurfs beibehalten werden. Dafür gilt es eine gemeinsame Schnittstelle zwischen dem Entwurf des Kunden und den Anforderungen der Druckerei zu finden. Nur welches Datei-Format eignet sich zur Überlieferung der Druckvorlage und warum?

Die Antwort ist relativ simpel, bedarf aber dennoch einer Erläuterung über die Hintergründe. Das PDF-Format von Adobe ist in jedem Fall die richtige Wahl für die Überlieferung von Entwürfen an die Druckerei. Formate wie JPEG, nicht konvertiere Adobe-Original-Dateien wie .psd oder .ai oder seltene Dateiformate sind von Druckereien weniger gerne gesehen.

Warum also PDF?

Ein druckreifes PDF-Format, kurz für Portable Document File, ist heute der Standard für die Druckproduktion. Das liegt hauptsächlich daran, dass PDF mittlerweile ein universelles und omnipräsentes Format ist. PDF kann sowohl Schrift als auch Bilder, Grafiken, Tabellen etc. enthalten und eignet sich dadurch für so ziemlich jedes erdenkliche Design.
Hergestellt werden können solche Druckvorlagen im PDF-Format mit den meisten gebräuchlichen Programmen – von den hauseigenen Programmen von Adobe wie Photoshop, InDesign oder Illustrator sowieso, aber auch von anderen wichtigen Programmen wie Microsoft Word oder Excel oder externer Freeware wie dem PDF-Creator. Gelesen werden kann PDF mit dem Adobe Acrobat Reader, ein kostenloses Programm von Adobe, das praktisch auf keinem Computer fehlt. Daher ist PDF die geeignetste Schnittstelle zwischen Kunde und Druckerei und die Kommunikation mit PDF-Dateien für Druckzwecke also optimal.

Ein weiterer entscheidender Vorteil, der mit dieser Kommunikation zusammenhängt, ist die Unveränderlichkeit des PDFs. Während zum Beispiel Word-Dateien je nach Version oder bei der Ansicht oder Bearbeitung mit anderen Programmen Verschiebungen in der Formatierung aufweisen, kann sich ein abgespeichertes PDF nicht mehr verändern. Es kommt also keinesfalls zu Änderungen in der Formatierung solange die Datei nicht vorsätzlich mit einem speziellen Programm geändert wird.

Das druckreife PDF

Die Erstellung, die Weitergabe und das Lesen von PDF-Dateien ist zwar so simpel wie es nur geht, allerdings gilt es bei der Erstellung bei PDF-Dateien für den Druck noch einige Hinweise zu beachten, um das gewünschte Druckergebnis zu bekommen.
Der wichtigste Hinweis gleich an erster Stelle, denn folgender Schritt wird allzu oft nicht beachtet und führt dann genauso oft zu unbefriedigenden Druckprodukten. Die Rede ist von der Einstellung des Farbraumes für den Druck. Während zum Beispiel der Monitor des Computers mit dem Farbraum RGB (Rot-Grün-Blau) arbeitet, arbeiten Druckereien mit dem System CMYK (Cyan-Magenta-Yellow-Black). Dieses System ist in allen Druckereien gängig und daher immer die richtige Einstellung.
Bei der Erstellung von Druckvorlagen sollte also bei jedem Arbeitsschritt mit verschiedenen Programmen darauf geachtet werden, dass die Bilder oder Grafiken im CMYK-Farbraum gespeichert werden. Notfalls müssen die Bilder und Grafiken aus dem RGB Farbraum erst in CMYK konvertiert werden.

Wenn der Farbraum RGB eingestellt ist und die Druckerei mit dem Farbraum CMYK die Produkte erstellt kann es schnell zu unerwünschten Farbverschiebungen kommen, die entweder das gesamte Produkt unbrauchbar oder lästige Nacharbeiten notwendig machen. Spätestens also vor der Erstellung des PDFs sollte die Einstellung des richtigen Farbraums erfolgen.
Weiterhin muss bei den Druckentwürfen das für die Druckerei passende Farbprofil (ISO oder Euroscale) eingestellt werden. Die meisten Druckereien haben auf ihrer Website bereits Hinweise auf die korrekten Einstellungen, allerdings empfiehlt es sich in jedem Fall noch einmal telefonisch bei der Druckerei nachzufragen, welches Profil diese bevorzugt.

Für die optimale Auflösung von Bildern und Grafiken empfiehlt sich eine Mindestauflösung von mindestens 300 dpi. Für größere Produkte reichen hingegen oftmals schon 200 dpi aus, während feine Strichzeichnungen eine Auflösung von 1200 dpi aufweisen sollten.

Das korrekte Seitenformat für die Druckvorlage ist, wenn nicht explizit anders gewünscht, das Standard-Format DIN A4. Seitenränder sollten vor der Erstellung eines PDFs bereits eingestellt werden und immer einen Abstand von mindestens 3 mm haben, damit wichtige sichtbare Elemente an den Seitenrändern beim Endschnitt nicht verloren gehen. Sollen aber zum Beispiel Fotos das gesamte Druckergebnis ausfüllen, so sollten diese rund 3 mm über die Ränder der Druckvorlage gehen, damit beim Endschnitt genügend Spielraum zur Verfügung steht.

Alle Schritte beachten

Für die korrekte Erstellung eines druckbaren PDFs müssen unbedingt alle Schritte beachtet werden, auch wenn es sich nur um eine simple Textvorlage handelt. Wer einen oder mehrere Schritte auslässt oder nicht korrekt ausführt, läuft Gefahr, später keine zufriedenstellenden Druckprodukte zu bekommen.

Das Programm Adobe InDesign, das weithin als Standard-Programm für die Erstellung von druckreifen PDF-Vorlagen gilt, hat eigens eine Option „Preflight“, die mithilfe eines Protokolls anzeigt, ob alle Schritte korrekt ausgeführt wurden.

Generell empfiehlt sich allerdings immer der Kontakt mit der Druckerei, um bestmögliche Ergebnisse bereits im ersten Versuch zu garantieren. Mit den Einstellungen, die von der Druckerei angegeben werden, kann der Kunde schließlich nichts falsch machen und die verlustfreie Überlieferung garantiert zufriedenstellende Endprodukte.