Die eigene Visitenkarte gestalten

Visitenkarten sind ein Muss für jedes Unternehmen und jeden Selbstständigen. Dabei dienen die kleinen Karten verschiedenen Zwecken, sind also aus dem Geschäftsalltag kaum noch wegzudenken. Als Repräsentation der Firma oder der beruflichen Person sollte die Visitenkarte immer einen einwandfreien Eindruck hinterlassen und einen Wiedererkennungswert besitzen. Diese oberste Regel kann allerdings je nach Branche mit kreativen Lösungen zur Steigerung der Aufmerksamkeit flankiert werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, außer natürlich, dass am Ende alles auf ein kleines Stück Papier passen sollte.
Im Geschäftsleben begegnet sie einem überall. In den Meetings, auf der Geschäftsreise, selbst beim Arzt, beim Friseur, im Restaurant oder bei anderen Dienstleistern: Jeder versucht den potentiellen Geschäftskunden und -partnern ständig die eigenen Visitenkarten unterzujubeln. Manch einer hat zwischenzeitlich in der Schreibtischschublade einen ganzen Haufen der kleinen Karten angesammelt. Umso wichtiger ist es, sich mit der eigenen Karte gegebenenfalls von der Menge abzuheben. Wer beruflich weniger auf Kreativität denn auf Seriosität setzt, hat ebenfalls viele Möglichkeiten, einen bleibenden Eindruck bei dem Empfänger zu hinterlassen. Und das alles nur auf einem kleinen Stück Papier.
Selbstverständlich liegt auf dem Design, also der gesamten Gestaltung der Karte, das Hauptaugenmerk. Mehr als die Form und die Farbe interessiert sich der Empfänger der Karte für den Inhalt. Ist dieser prägnant, logisch und optisch angenehm in Szene gesetzt, verweilt das Auge nachweislich länger auf der Karte als bei angestrengten und verschnörkelten Designs. Einfachheit gewinnt, sollte das Motto lauten, denn für die meisten Branchen ist die Visitenkarte keine Präsentationsmappe der kreativen Energie, sondern ein Informationsträger. Die wichtigsten Informationen sollten also auch im Vordergrund des Designs stehen. In Gestaltungsprogrammen wie Adobe Illustrator oder auch Adobe Photoshop können Vorder- und Rückseite der Visitenkarte detailliert entworfen werden.

Das Format

Das standardmäßige Visitenkartenformat ist 85 x 55 mm und bei so gut wie jeder Druckerei oder in den meisten Online-Shops bestellbar. Einerseits macht es durchaus Sinn, dieses Format einzuhalten – allein aus Kostengründen, aber auch durch die Konformität. Anderseits möchten manche Unternehmen genau diese Konformität vermeiden und mit dem ersten Eindruck direkt auffallen. Eine Karte im quadratischen Format hinterlässt zum Beispiel einen bleibenden Eindruck, wenn dieses Format auch einigen Menschen eher nicht gefallen sollte. Letztlich sollte das Format – wie auch folgende Fragen bezüglich Design und Inhalt – eng mit dem Corporate Design des jeweiligen Unternehmens zusammen einhergehen.

Die Typografie

Ebenso sollte die Typografie – also Schriftart, Schriftgrößte usw. – dem Corporate Design entsprechen, wenn die Typografie auf der Visitenkarte auch etwas davon losgelöst sein kann. Generell sollte die Typografie zum Selbstverständnis des Unternehmens passen. „Harte“ und „eckige“ Schriftarten vermitteln die Seriosität, die Banken oder Kanzleien gerne für sich beanspruchen „Weichere“ und „verspieltere“ Schriften wirken in erster Linie sympathischer und zeugen von Kreativität und optischem Anspruch sowie von einer etwas lockereren Atmosphäre. Die Schriftgröße hängt vor allem von dem Inhalt und den Informationen ab. Wichtige Infos wie der Name der Person, des Unternehmens usw. dürfen gerne hervorgehoben werden, während die Adresse sowie Daten aus dem Impressum kleiner dargestellt werden können. Für eine erhöhte Aufmerksamkeit empfiehlt sich unter Umständen auch ein Stilbruch in der Typografie. Die Kombination aus „harten“ und „weichen“ Schriften ist zwar optisch anspruchsvoll, hat aber auch einen aufmerksamkeitssteigernden Effekt.

Das Logo

Das Logo des Unternehmens sollte zu Branding-Zwecken erkennbar auf der Karte platziert werden, im Idealfall fügt sich das Logo einwandfrei in das Design ein. Durch das Logo hat die Visitenkarte einen höheren Wiedererkennungswert und kann direkt richtig zugeordnet werden. Dennoch steht das Logo nicht an erster Stelle, sondern sollte die Aufmerksamkeit auf den Namen der jeweiligen Geschäftsperson bzw. der Firma lenken.

Das Material und die Farbe

Die Farbe der Karte sowie das Material lassen großen Spielraum zu, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht so wirkt. In finanzstarken Branchen rühmen sich Geschäftsleute mit ihren schicken Visitenkarten, die sich auf den ersten Blick höchstens in Nuancen unterscheiden. Die Haptik des Materials sowie die Intensität des Farbtons sind allerdings mehr als nur eine Nebensache, sondern ein Faktor, der unterbewusst dennoch beeinflussen kann. Ein edles Material fühlt sich in den Händen nicht nur gut an, sondern sieht natürlich auch wertiger aus als übliches Papier bzw. Pappe. Die Farbe hängt hingegen wiederum vom Corporate Design des Unternehmens ab. So sollte die Karte die elementaren Farben in das Design integrieren, zum Beispiel in Form von Trennlinien zwischen den Absätzen oder ähnliches. Wer die Karte in einem anderen Farbton als schwarz und weiß gestalten möchte, sollte bedenken, dass die Visitenkarte dadurch eine sehr fordernde und exzentrische Wirkung hat. Durch eine ausgewogene Farbkonstellation auch neutralen Farben und aufmerksamkeitserregenden Farbelementen entfaltet sich die Wirkung der Karte zumeist am besten.

Der Inhalt

Zwar ist der geschriebene Inhalt letztendlich das wichtigste Element auf der Karte, für den Designprozess ist dieser allerdings erst von Bedeutung, wenn alle anderen Entscheidungen über Farben, Material oder Typografie bereits gefallen sind. Der Inhalt ist zudem schnell abgehandelt, denn die wichtigsten Informationen zur Person und dem Unternehmen sowie Kontaktdaten sind keine große Herausforderung, sollten aber auf jeden Fall auf der Karte zu finden sein. Wer besonders viel Wert auf einen modernen Touch legt, kann die Visitenkarte zum Beispiel mit einem QR-Code zur eigenen Website versehen. Kreative Elemente könnten zudem etwa relevante Zitate sein, die die Rückseite oder den freien Platz auf der Vorderseite zieren, nette Anekdoten oder sonstige schriftliche Einfälle. Visuelle Elemente wie Bilder oder ausführliche Grafiken sollten eher spärlich vorhanden sein, da diese die Aufmerksamkeit schnell von den wichtigen Informationen weglenken und zudem auch schnell überladend wirken.
Diese Hinweise treffen selbstverständlich nicht auf alle Visitenkarten zu. Individuelle Vorlieben, Ideen oder Verwendungszwecke sorgen letztendlich für ein breites Spektrum an Visitenkarten, die sich im Umlauf befinden. Genau das macht natürlich auch den Reiz des Gestaltungsprozesses aus. Wenn alle Karten identisch aussehen würden, ginge der Spaß an der Sache selbstverständlich auch schnell verloren. Und ob seriös oder ausgefallen – die Gestaltung der Visitenkarte macht in beiden Fällen Spaß.