Der Sommer stellt Printprodukte vor besondere Herausforderungen: Farben verblassen durch UV-Strahlung, Papier altert schneller bei hohen Wärmegraden, und Klebebindungen verlieren ihre Festigkeit. Normen wie die DIN ISO 11799 empfehlen deshalb kühle Lagerbedingungen, um Schäden vorzubeugen. Gleichzeitig ermöglichen moderne Verfahren wie der 3D-Druck mit hitzefesten Filamenten langlebige Alternativen für individuelle Erzeugnisse.
Warum Hitze für Druckprodukte problematisch ist
Hohe Umgebungstemperaturen und intensive Sonneneinstrahlung setzen Druckprodukten massiv zu. Das Problem ist weniger ein einmaliger Hitzeschock, sondern die kontinuierliche Belastung, die zu Materialalterung führt. Fachlich spricht man von „thermischer Alterung“ einem Prozess, bei dem Papierbögen, Farben und Kleber schneller ihre Eigenschaften verlieren.
- UV-Strahlung: Sonnenlicht zersetzt Druckfarben chemisch. Die Lichtbeständigkeit wird mit der Wollskala (WS 1–8) gemessen. Ein mittlerer Wert wie WS 5 („gut“) zeigt schon nach 3–5 Wochen im Sommer sichtbare Farbveränderungen, während erstklassige Pigmente mit WS 7–8 mehrere Monate bis über 1,5 Jahre stabil bleiben (Wikipedia: Wollskala). Besonders betroffen sind leuchtende Töne wie Rot und Magenta.
- Hohe Temperaturen: Papier reagiert empfindlich, weil sich Zellulosefasern ab etwa 30 °C ausdehnen. Dünne Grammaturen, wie bei Flyern oder Visitenkarten, wellen sich besonders schnell.
- Klebebindungen und Laminierungen: Industrielle Kleber verlieren ab 40 °C spürbar an Festigkeit. Kataloge können auseinanderfallen, Laminierungen Blasen werfen oder sich verziehen.
- Feuchtigkeit: Steigt die Luftfeuchtigkeit über 60 %, verstärkt sich der Effekt. Es drohen Verklebungen, Schimmelbildung und zusätzliche Schwächung der Materialstruktur.
Die Folgen sind gravierend: Druckprodukte verlieren nicht nur an optischer Brillanz, sondern auch an Funktionalität. Ein Prospekt mit welligen Seiten wirkt unprofessionell, ein Werbeplakat mit ausgebleichten Farben verliert seine Wirkung. Wer Wert auf Qualität legt, muss also Material, Verarbeitung und Lagerung konsequent an die sommerlichen Bedingungen anpassen.
Welche Printprodukte besonders empfindlich reagieren
Nicht jedes Printprodukt ist gleich widerstandsfähig. Besonders im Sommer zeigt sich, welche Materialien der Belastung durch Hitze, UV-Strahlen und Feuchtigkeit standhalten – und welche nicht. Die Unterschiede hängen stark von Papiergrammatur, Druckfarben und der Herstellung ab. Dünne, leicht gedruckte Materialien sind deutlich anfälliger als robuste oder speziell veredelte Drucksachen.
Printprodukt | Typisches Risiko bei Hitze | Beständigkeit in Zahlen |
---|---|---|
Flyer (80–120 g/m²) | Wellenbildung ab 30 °C, Farben bleichen | geringe Haltbarkeit (ca. 1–2 Wochen im Freien) |
Broschüren (Klebebindung) | Kleber verliert ab 40 °C Festigkeit | mittlere Haltbarkeit, je nach Lagerung |
Poster & Werbetafeln (Outdoor) | Farbverblassen, Materialverzug | je nach Wollskala 3–8 Wochen bis Verblassen sichtbar |
Hochwertige Fotodrucke | Ausbleichen von Rot- und Blautönen | 3–5 Wochen bei WS 5, bis 1,5 Jahre bei WS 8 |
Kalender & Magazine | Blätter verkleben, Risse durch Sprödigkeit | schwankend, abhängig von Papierqualität |
Verpackungen mit Klebeschicht | Öffnen der Verklebungen | stark temperaturabhängig |
Neben klassischen Printprodukten geraten auch Objekte aus dem 3D-Druck ins Visier der Sommerhitze. Filamente wie PLA sind zwar günstig und leicht zu bearbeiten, zeigen aber eine geringe Beständigkeit. Mehr dazu weiter unten im Text.
Ob Prospekte, Werbeplakate oder ein personalisiertes 3D-Druck-Modell – alle gedruckten Produkte tragen dazu bei, Botschaften zu transportieren und Erinnerungen zu bewahren. Umso wichtiger ist es, die Materialwahl schon in der Herstellung an die sommerlichen Herausforderungen anzupassen.
Tipps zur Lagerung von Druckprodukten bei Sommerhitze
Damit Druckprodukte den Sommer unbeschadet überstehen, ist die richtige Lagerung entscheidend. Hitze und Feuchtigkeit erfordern ein stabiles Raumklima, da sie Druckpapier, Farben und Klebstoffe schneller altern lassen. Besonders gefährdet sind Produkte, die Bilder enthalten, weil Farbstoffe unter UV-Strahlung ihre Intensität verlieren und die Druckqualität sichtbar nachlässt.
Fachliteratur und Normen empfehlen für Papier zwischen 14 und 18 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 35–50 %. Werte oberhalb von 60–65 % begünstigen Schimmelbildung, während zu niedrige Luftfeuchte Papierbogen austrocknet und brüchig macht. Entscheidend ist zudem Konstanz: Häufige Schwankungen belasten die Materialien mehr als eine leicht erhöhte, aber gleichbleibende Umgebungstemperatur (DIN ISO 11799, vgl. Glauert 2004: Verwahren, Sichern, Erhalten).
Tipps zur Lagerung von Druckprodukten bei Sommerhitze:
- Lagern Sie Printprodukte wie Flyer, Plakate oder Aufkleber in einem klimatisierten Raum bei stabilen Temperaturen von 18–22 °C. So bleiben Farben und Formate auch nach dem Sommer brillant.
- Verwenden Sie luftdichte Behälter oder Archivkartons, die für gedruckte Materialien, Verpackungen und empfindliche Oberflächen besonders geeignet sind.
- Achten Sie darauf, dass Produkte aus Digitaldruck niemals direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind – bereits wenige Stunden können die mechanische Struktur des Materials verändern.
- Kontrollieren Sie regelmäßig die Luftfeuchtigkeit (optimal 40–50 %). Schon wenige mm Wellenbildung im Papier beeinträchtigen die Qualität und können auf die gesamte Herstellung wirken.
- Vermeiden Sie Transporte im Auto während der Mittagsstunden. Temperaturen über 60 °C führen nicht nur bei Papier zu Schäden, sondern auch bei 3D-gedruckten Materialien wie PLA oder ABS, die ihre Form verlieren können.
- Nutzen Sie für empfindliche digitale Formate langlebige Schutzfolien oder Laminierungen. Sie verlängern die Haltbarkeit der Drucke und sichern die Qualität Ihrer Druckprodukte.
So stellen Sie sicher, dass Ihre Kataloge, Flyer oder auch 3D-Druck-Objekte ihre Form behalten und die Farben langfristig strahlend bleiben.
So schützen Sie Ihre Printprodukte durch Materialien und Veredelungen
Moderne Printprodukte müssen nicht dem Sommer ausgeliefert sein. Mit kluger Materialwahl und Veredelung bleiben Druckqualität und Haltbarkeit auch bei Hitze und Sonne erhalten:
- UV-Lacke und Schutzfolien: UV-Beschichtungen sind extrem widerstandsfähig – sie können über 95 % der UV-Strahlung blockieren und so Farbverblassen wirksam verhindern.
- Laminierungen (matt oder glänzend): UV-bestellte Laminierungen schützen Drucke vor Abrieb und Witterungseinflüssen. Glänzende Varianten intensivieren Farben dank Reflexion, matte reduzieren störende Lichtblendung – und sorgen insgesamt für deutlich längere Lebensdauer, besonders im Außeneinsatz.
- Hitzebeständige Klebstoffe (PUR): Während Standard-Schmelzkleber („Hotmelt“) bei rund 40 °C ihre Klebkraft verlieren, halten PUR-Kleber zuverlässig bis ca. 120 °C aus – ideal für stabile Bindungen bei Broschüren oder Büchern.
- PVC für Outdoor-Anwendungen: Hochwertige PVC-Materialien, wie sie etwa für Planen oder Banner eingesetzt werden, sind UV-beständig, wasserabweisend und verbleiben auch im Hitzebereich rund 100 °F (~38 °C) formstabil. Die PVC typische maximale Betriebstemperatur liegt bei etwa 60 °C, wobei spezialisierte Anwendungen noch höhere Werte haben können.
Veredelung | Wirkung bei Hitze & Licht | Einsatzbereich |
---|---|---|
UV-Lack | ~95 % UV-Absorption – schützt vor Ausbleichen | Flyer, Plakate, Broschüren |
Laminierung (matt) | Schützt vor Feuchtigkeit und Reflexion | Bücher, edle Printprodukte |
Laminierung (glänzend) | Erhöht Farbeindruck, schützt mechanisch | Poster, Werbematerialien |
PUR-Kleber | Hitzebeständig bis ca. 120 °C | Hochwertige Prospekte, Magazine |
PVC (Outdoor) | Stabil bis ~38 °C, UV-beständig | Banner, Planen, Außenwerbung |
Mit solchen gezielten Maßnahmen bringen Sie Printprodukte in einen ganz anderen Leistungsbereich – strahlender, langlebiger und widerstandsfähiger gegenüber Sommerhitze und UV-Strahlung.
Outdoor-Printprodukte: So trotzen Werbeplakate, Banner & Co. der Sonne
Während Zeitungen oder einfache Aufkleber im Sommer schnell ihre Grenzen erreichen, sind speziell konzipierte Outdoor-Printprodukte auf extreme Bedingungen vorbereitet. Der entscheidende Faktor ist die richtige Wahl des Materials und die Beschaffenheit der Oberfläche. PVC-Planen, die häufig für Bauzaunbanner oder Eventwerbung eingesetzt werden, sind wasserfest, UV-stabil und bleiben auch bei Graden zwischen −30 und +70 °C formstabil.
Noch widerstandsfähiger gegen Wind sind sogenannte Mesh-Banner, deren netzartige Struktur Luftdurchlässigkeit schafft und so verhindert, dass sich die Oberfläche verzieht. Auch Poster aus kunststoffbeschichtetem Druckpapier halten Hitze und Feuchtigkeit deutlich besser stand als herkömmliche Drucke und bleiben länger farbstabil. Besonders wirkungsvoll sind zudem UV-Laminierungen: Sie verlängern die Beständigkeit von Farben im Freien erheblich, sodass ein Plakat im Hochsommer nicht schon nach wenigen Wochen ausbleicht, sondern auch nach Monaten seine Strahlkraft behält.
Mit solchen Materialien können Outdoor-Printprodukte auch unter sengender Sonne und wechselnden Witterungsbedingungen zuverlässig eingesetzt werden, ohne dass ihre Wirkung verloren geht.
3D Druck Material hitzebeständig: Besondere Herausforderungen im Sommer
Auch im 3D-Druck spielt Hitze eine entscheidende Rolle. Während klassische Printprodukte beeinträchtigt werden, reagieren 3D-Druckmaterialien direkt auf die Umgebungstemperatur, da sie meist aus thermoplastischen Kunststoffen bestehen. PLA, eines der am häufigsten verwendeten Materialien, ist zwar kostengünstig und lässt sich leicht verarbeiten, beginnt jedoch schon bei etwa 55–65 °C zu erweichen. Das bedeutet: Objekte, die im Sommer im Auto liegen oder im Freien präsentiert werden, können sich rasch verformen.
Deutlich stabiler sind ABS und PETG. ABS hält bis rund 105 °C stand und ist daher ein bewährtes Material für Anwendungen, die mechanische Belastbarkeit und Temperaturbeständigkeit erfordern. PETG liegt mit 75–85 °C zwischen PLA und ABS und verbindet eine gewisse Flexibilität mit guter Witterungsbeständigkeit. Damit eignet es sich besonders für Bauteile, die im Sommer im Außenbereich genutzt werden.
Für den Praxiseinsatz bedeutet das: Schon bei der Planung muss die Materialwahl zur Anwendung passen. Wer in kleinen Auflagen individuelle Objekte in verschiedenen Formaten produziert, sollte genau prüfen, ob die verwendeten 3D-Druckmaterialien der Sonneneinstrahlung standhalten. Gerade bei Objekten, die Erinnerungswert haben oder im Außeneinsatz bestehen sollen, lohnt es sich, auf temperaturbeständige Materialien oder zusätzliche Schutzschichten wie Lackierungen zu setzen. Nur so bleibt die Form stabil – und das gedruckte Ergebnis erfüllt auch bei Sommerhitze seinen Zweck.
Praktische Tipps für Unternehmen rund um Printprodukte
Für Unternehmen ist es entscheidend, die Sommerhitze bei der Planung und Umsetzung von Printprodukten mitzudenken. Schon einfache Maßnahmen können verhindern, dass Lagerbestände Schaden nehmen oder Werbematerialien frühzeitig an Qualität verlieren.
Worauf Sie achten sollten:
- Vorräte prüfen: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Bestände und sortieren Sie beschädigte Materialien konsequent aus.
- Materialien anpassen: Setzen Sie im Sommer auf Papiere mit UV-beständigen Eigenschaften, laminierte Oberflächen oder hitzebeständige Filamente im 3D-Druck, wenn individuelle Teile produziert werden.
- Druckerei einbeziehen: Besprechen Sie saisonale Anforderungen wie spezielle Kleber oder Oberflächenveredelungen direkt mit Ihrem Druckdienstleister.
- Nachhaltigkeit berücksichtigen: Langlebige Materialien reduzieren Nachdrucke und schonen zugleich Umwelt und Budget.
- Transport planen: Vermeiden Sie Transporte in unklimatisierten Fahrzeugen während der heißesten Tageszeiten. Das Thermometer im Auto kann schnell auf Werte klettern, die Material, Farben und Klebstoffe beeinträchtigen.
So bleiben Ihre Printprodukte auch in den Sommermonaten zuverlässig einsetzbar, vom Flyer über Verpackungen bis zum 3D-gedruckten Prototyp.
Fazit: Printprodukte fit machen für die heißen Monate
Ob Broschüre, Plakat oder 3D-gedrucktes Objekt, nur die richtige Lagerung, Materialwahl und Veredelung bestätigen langfristig die Qualität Ihrer Printprodukte. Zusätzliche Schutzschichten wie UV-Lack oder Laminierung verlängern die Lebensdauer um viele wertvolle mm, während moderner Digitaldruck brillante Ergebnisse liefert. Entscheidend ist zudem eine sorgfältige digitale Fertigung, die für Konsistenz und Langlebigkeit sorgt. Wer diese Faktoren berücksichtigt, stellt sicher, dass Drucksachen im Sommer stabil, farbintensiv und hervorragend im Auftritt bleiben.
Besonders langlebig präsentieren sich unsere professionellen Wandbilder, die Sie teilweise auch im Freien verwenden können.
FAQ: Druckprodukte und Hitze
Wie lagere ich Printprodukte im Sommer am besten?
Druckerzeugnisse sollten kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Optimal sind Temperaturen zwischen 18 und 22 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40–50 %. Direkte Sonneneinstrahlung und häufige Temperaturschwankungen sind zu vermeiden.
Welche Materialien machen 3D Druck hitzebeständig?
PLA ist nur bedingt temperaturstabil und beginnt ab etwa 60 °C weich zu werden. ABS hält bis rund 105 °C, PETG bis 80 °C. Für Anwendungen im Sommer sind ABS und PETG daher die bessere Wahl.
Wie schütze ich Druckprodukte im Außeneinsatz vor Sonne?
Am wirksamsten sind Schutzverfahren wie UV-Lacke oder Laminierungen. Diese legen sich wie eine zusätzliche Schicht über die Oberfläche und verhindern, dass Farben verblassen oder sich Materialien verziehen.