Photoshop Basics – Freistellmethoden für Anfänger

Bei einem Blick auf die Werbeanzeigen in Magazinen oder auf Werbetafeln an den Hochhäusern in der Stadt kann man es schnell schon mal mit einem Anflug von erbittertem Neid zu tun kriegen. Die Models haben so tolle Figuren, so volles Haar, weiße Zähne und befinden sich nicht selten an sonnigen Traumständen. Wer allerdings einmal Zeuge eines solchen Foto-Shootings wurde, weiß, solche Anzeigen sind mehr Schein als Sein. Das Zauberwort heißt Photoshop. Mit ein paar Mausklicks wird der Bauch dünner, werden die Muskeln größer, die Zähne weißer und der Greenscreen wird zum Strand. In dem ersten Tutorial der Photoshop Basics befassen wir uns mit Letzterem, also dem Freistellen eines Objekts und die Platzierung vor einen Hintergrund.

Eines der wohl am häufigsten benutzten Photoshop Anwendungen ist das Freistellen. Zu Recht, denn es ist ein nützliches Werkzeug, um störende oder unpassende Objekte zu entfernen oder auszutauschen. Als gängiges Mittel der Bildbearbeitung für beispielsweise Werbeplakate, Fotos oder auch Logos, gehört es zum Einmaleins des Designs und sollte in das Repertoire eines jeden guten (Hobby)-Designers gehören. Hierbei bietet Photoshop verschiedene Methoden an, die für unterschiedliche Bildeigenschaften geeigneter sind als andere. Die entsprechenden Werkzeuge sind in der Werkzeugleiste, die meistens links der Arbeitsfläche angesiedelt ist, enthalten. Zuerst öffnen wir nacheinander die Dateien, die kombiniert werden sollen. Anschließend beginnt der Prozess der Freistellung, für den verschiedene Werkzeuge zur Verfügung stehen.

Schnellauswahl-Werkzeug

Wie der Name schon vermuten lässt, eignet sich Das Schnellauswahl-Werkzeug für ein rasches, nicht zwingend präzises Freistellen. Es wählt Bildbereiche mit gleichen oder ähnlichen Farbwerten aus. Vorteilhaft sind hier also Bilder mit hohem Kontrast oder flächigen Darstellungen, weniger Bilder mit ähnlichen Farbwerten. Die Auswahl entsteht, indem manuell ein Bereich mit der Maus ausgewählt und vom Programm dann durch Farbauswertung erweitert wird. Mit gleichzeitigem gedrückt halten der linken Maus- und der Alt- Taste, lässt sich die Auswahl eines bestimmten Bereiches wieder aufheben.

Zauberstab-Werkzeug

Der Zauberstab eignet sich ebenfalls eher für kontrastreiche Bilder. Es wertet ebenfalls Farbwerte der näheren Umgebung einer bestimmten Stelle des Bildes aus. Mit Hilfe des Zauberstab – Werkzeuges wird im Gegensatz zu seinem Vorgänger, automatisiert ein Bereich ausgewählt, in dem einfach auf eine Stelle des Bildes geklickt wird.

Bei den ersten beiden Instrumenten lohnt es sich auf jeden Fall, die Photoshop-Funktion „Kante verbessern“ zu nutzen. Hierbei können ungenaue Stellen abgerundet werden. Diese Funktion versteckt sich unter dem Reiter „Auswahl“ > „Auswahl verändern“.

Zeichenstift-Werkzeug

Um detailreiche, komplexe Objekte freizustellen, ist das Zeichenstift-Werkzeug gut geeignet. Hierbei werden die Umrisse manuell mit einem Zeichenstift punktartig umrandet und am Ende zu einem geschlossenen Objekt durch nochmaliges klicken auf den Startpunkt geschlossen. Bei Rundungen ist zu empfehlen, die Ankerpunkte einzeln anzufassen und in eine beliebige (runde) Form zu bringen, was ein wenig Übung bedarf, aber dennoch ein hilfreicher Trick ist.
Freiform-Zeichenstift-Werkzeug
Da manuelle Punktierung sehr aufwendig ist, kann für etwas weniger detailreiche Formen die Erweiterung des Zeichenstift-Werkzeugs genutzt werden. Mit dem Freiform-Zeichenstift-Werkzeug lassen sich die Objekte wie mit einem Stift einfach umrunden. Diese Form des Freistellens lässt sich vor allem für das Zeichnen an einem Grafiktablett empfehlen.

Lasso-Werkzeug

Das Lasso-Werkzeug wird ebenfalls Freihand bedient und ist deswegen für Grafiktablett-Nutzer zu empfehlen. Das Lasso-Werkzeug wird beim Loslassen der Maustaste automatisch geschlossen, indem zwischen Startpunkt und aktueller Position der Maus eine gerade Linie gezogen wird.
Polygon-Lasso-Werkzeug
Das Polygon-Lasso ist vor allem dann nützlich, wenn mehrere Kanten vorhanden sind, da sie nach dem ersten Klick bis zum jeweiligen nächsten Punkt gerade Linien ziehen.
Magnetisches-Polygon-Lasso-Werkzeug
Dieses abgewandte Lasso-Werkzeug legt sich automatisch wie ein Magnet an Kanten und ist somit besonders für eckige Flächen geeignet. Mit einem Doppelklick kann die Auswahl geschlossen werden.

Diese vier Arten von Auswahlwerkzeugen gelten als die Standardanwendungen für Freistellungen bei Photoshop. Um ein Gefühl für den Einsatz und Umgang mit den Werkzeugen zu bekommen lohnt es sich, ein wenig herum zu probieren und verschiedene Arten auszutesten, da mit der richtigen Methode viel Zeit gespart werden kann. Mit ein wenig Übung lassen sich die Werkzeuge wie von alleine anwenden.

Nach dem Freistellen muss das betreffende Objekt nur noch mit dem Verschieben-Werkzeug in das zweite Dokument in der Leiste geschoben werden. Dort kann es mit selbigem Werkzeug entsprechend positioniert werden und anschließend noch von der Größe her angepasst. Um die Gesamtkomposition noch zu verfeinern, können zusätzlich Schatten, Farbwerte oder weitere Filter angewandt werden. Es reicht nämlich nicht, seinen Körper an den Strand zu montieren, beide Bilder müssen auch aneinander angepasst werden, um am Ende eine täuschend echte Montage zu haben.