Piktogramme

Einfacher geht es kaum: Piktogramme sind Icons, bzw. Symbole, die mit nur wenigen Strichen ihre Bedeutung ausdrücken können. Die Piktogramme haben damit den Vorteil, über Kulturen und Sprachen hinaus für Verständlichkeit zu sorgen. Als Orientierungshilfe oder als Methode der Verständigung – die kleinen Symbole sind über den Erdball verstreut und erfreuen sich in allen Lebensbereichen größter Beliebtheit. Wo kommen die Piktogramme aber her und wie kann ich diese Icons selbst für meine Zwecke verwenden?

Ein geschriebenes Bild

Das Wort Piktogramm setzt sich einerseits aus dem griechischen „pictum“ für „Bild“ und dem lateinischen „gráphein“ für „schreiben“. Ein geschriebenes Bild kommt dem Aussehen der Piktogramme dementsprechend wenig überraschend sehr nah. Umgeben sind wir von diesen Symbolen immer und überall. Beim Betreten einer öffentlichen Toilette, auf der Suche nach Parkplätzen, in rauchfreien Zonen und natürlich beim Surfen im Internet. Die Einfachheit und die allgemeine Verständlichkeit der Symbole haben sich durchgesetzt und mittlerweile sind die Piktogramme aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Jahrtausende alte Schriftzeichen

Den Ursprung haben die Piktogramme in verschiedenen Schriften, die sich später zu Logogrammen wie bei vielen asiatischen Schriften weiterentwickelt haben. Einige Schriftzeichen sind deutlich an das Aussehen deren Bedeutung angelehnt und waren damit Inspiration für Grafiker im 20. Jahrhundert zum Entwurf diverser Symbole, die bis heute gültig sind. Die Symbole der verschiedenen Sportarten der Olympischen Spiele beispielsweise gelten als Meilenstein in der Geschichte der Piktogramme. Auch als internationale Verkehrszeichen haben die Piktogramme eine große Bedeutung. Den öffentlichen Raum haben die Symbole schnell erobert, da nicht mehr mehrsprachig und mit vielen Wörtern beispielsweise ein Verbot mitgeteilt werden musste. Vielmehr reicht ein Piktogramm einer durchgestrichenen Zigarette, um jedem Menschen – unabhängig der Herkunft, Sprache und Kultur – das Rauchverbot zu zeigen.
Mit der Erfindung des Computers waren der Entwurf und die Verteilung der Symbole auf einen Schlag einfacher und effektiver als zu analogen Zeiten. Schnell entstanden Emoticons wie der berühmte Smiley.

Private und öffentliche Nutzung

Viele der allgemein und international gültigen Piktogramme sind gemeinfrei. Diese Bilder dürfen dann kostenlos verwendet werden, wenn der Urheber genannt wird. Im Normalfall unterliegen nämlich alle Bilder dem Urheberrecht, es sei denn, der Urheber ist seit mehr als 70 Jahren tot, oder dieser hat eben keine Rechte am eigenen Bild angemeldet. Wenn Sie im privaten Rahmen Piktogramme nutzen möchten, die nicht oder nicht sicher gemeinfrei sind, laufen Sie zwar keine Gefahr wegen der Verletzung des Urheberrechts Probleme zu bekommen. Allerdings ist jede kommerzielle Nutzung von Bildmaterial, das nicht gemeinfrei ist, untersagt und damit theoretisch auch strafrechtlich zu verfolgen.
Es gibt zum Beispiel bei Wikipedia eine große Bilddatenbank mit vielen Piktogrammen und Symbolen, die gemeinfrei zu verwenden sind. Auch weitere Datenbanken wie Freepik oder Pixabay bieten eine große Auswahl an kostenlosen Piktogrammen und Grafiken. Weniger Aufwand macht es allerdings, einmal durch die Datenbanken von Microsoft Word oder Microsoft PowerPoint zu stöbern, die ebenfalls über einen großen Pool an Grafikmaterial verfügen.
Bilddatenbanken wie Shutterstock, Pond5, Getty Images oder Fotolia hingegen sind zwar kostenpflichtig, sind aber entsprechend gut aufgestellt und bieten auch an Piktogrammen und Grafiken alles, was das Grafikerherz begehrt. In allen Fällen muss jedoch darauf geachtet werden, dass – insofern die Grafik kommerziell genutzt werden soll – die Bildrechte abgeklärt sind.

Piktogramme selbst entwerfen

Durch die einfache Struktur der Symbole ist es sogar mit einfachsten Zeichenprogrammen möglich, ein Piktogramm selbst zu erstellen. Ob mit PowerPoint oder anderen Microsoft Office Programmen oder mit Adobe Illustrator, mit den grundlegenden Zeichentools sind einfache Symbole im Handumdrehen erstellt.
Wenn die Arbeit etwas präziser und detaillierter sein soll, braucht es aber schon die Hilfe vom Adobe Illustrator, der auf Vektorgrafiken spezialisiert ist. Hier können die Elemente dank der intelligenten Hilfslinien optimal angeordnet werden sowie verlustfrei vergrößert werden. Besonders dann, wenn die Piktogramme später im größeren Maßstab gedruckt werden sollen, sind Vektorgrafiken unausweichlich. Die vektorbasierten Grafiken basieren nämlich nicht auf einem Pixelraster, sondern auf grafischen Primitiven, also Definitionen der Grafik. So können diese Grafiken beliebig vergrößert werden, ohne dass die Grafiken verpixeln oder einen Verlust an Schärfe erleiden.
Durch den einfachen Aufbau der Piktogramme sind profunde Kenntnisse von Adobe Illustrator (oder anderen Programmen) nicht vonnöten, wenn lediglich grundlegende Grafiken erstellt werden sollen. Vielmehr reichen die Tools der Werkzeugleiste für die meisten Ansprüche vollkommen aus. Wer nicht die Zeit oder die Muße hat, um sich mit neuen, teilweise kostenpflichtigen Programmen auseinanderzusetzen, kann in diesem Fall auch zu Microsoft PowerPoint oder anderen Produkten der Office Suite greifen, die dem Zwecke der Erstellung eines Piktogramms ebenfalls gerecht werden können. Hier kann das gewünschte Piktogramm aus bereits vorgegebenen Symbolen wie Linien, Kästen oder Kreisen zusammengefügt werden. Auch können die Vorlagen der Office-Produkte selbst weiter verfeinert und umgestaltet werden.
Selbstgestaltete Piktogramme und Symbole haben zwar den Nachteil, dass dafür Zeit investiert werden muss, allerdings sind Sie dann auch selbst der Urheber des Werks und müssen sich nicht mit einer Recherche zu den Urheberrechten beschäftigen.